Typisch....Teil3

Die Reeperbahn von A (Anmache) bis Z (Zocken) – ein Mini-Wörterbuch (Teil 1)

Liebe Gäste,

das hat noch gefehlt! In unserem Blog findet Ihr ab jetzt eine geballte Ladung an Fakten von A-Z rund um die Hauptschlagader des Kiezes – die Reeperbahn. Ein Mini-Wörterbuch der Fun Facts, Events, Schuppen, Places to be and not to be – ordentlich alphabetisch sortiert, damit Ihr Euch auch noch nach ein paar Bieren zurechtfindet!

Reeperbahn Mini-Wörterbuch: A bis G.

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Teil 2

Teil 3

 

A – Anmache

Die hohe Anmachfrequenz auf der Reeperbahn – Hauptsächlich durch Damen in Astronautenstiefeln und Neonbekleidung oder durch wanstige, arg betrunkene Herren, die es nötig haben –  kann unter Umständen ein gewisses Maß an Stress hervorrufen. Ihr könnt die Anmachfrequenz merklich reduzieren, indem Ihr z.B. mit eine/r/m oder mehreren Liebespartner/n/in/enn/x/en Hand in Hand über die Geile Meile schlendert, oder indem Ihr extrem zügig geht und jeden Kontakt unkommentiert ignoriert. Falls Ihr (das soll es ja geben) die Reeperbahn auf der Suche nach Anmache betretet, müsst Ihr natürlich das Gegenteil der oben genannten Handlungen ausführen – und Euch nicht wundern, wenn Geld von Euch verlangt wird.

Reeperbahn-Stilleben
Reeperbahn-Stilleben

B – Bier

Bier ist das Blut der Reeperbahn. Es gibt immer genug, egal wie viel man zapft. Der Standard liegt etwa auf Astra, mit starken Schwankungen nach oben und unten. Das Hamburger Kultbier Astra stammt aus einer Brauerei zwischen der Reeperbahn und den Landungsbrücken. Da die Hamburger mit ihrem untrüglichen Gespür für das elbperlige Lokalkolorit den ursprünglichen Namen des Bieres Bavaria als Grund einer möglichen, folgenschweren Verwechslung des aktuellen Aufenthaltsortes entlarvten – denn eine Nacht auf der Reeperbahn kann die Ortssicherheit des Biertrinkers ja eklatant verwässern – wurde der Name des Gebräus 1909 in Astra umgetauft. Mehr hier.

C – Condomerie

Direkt am Spielbudenplatz wurde in den 80er Jahren, als sich der HIV-Virus verbreitete, mit der Condomerie ein Zeichen gegen AIDS und Co gesetzt. Vorbildlicherweise kann der Interessierte hier eine hohe Lümmeltüten-Biodiversität antreffen oder witzige Hamburg-Souvenirs erwerben.

D – Dänemark

Vor der Reeperbahn 170 a-f steht eine originale Grenzsäule des Nobistors. Die 1848 gebaute Säule markierte die Grenze zwischen Hamburg und der selbstständigen Stadt Altona – die im 18. Jahrhundert sage und schreibe zu Dänemark gehörte und nach Kopenhagen die zweitgrößte Stadt des dänischen Gesamtstaates war! Erst 1938 wurde Altona zu einem Stadtteil Hamburgs.

E – Etymologie

Das Reep (Plural: die Reepe) bezeichnet in der Seefahrt ein Tau oder eine Trosse. Um Reepe herzustellen, brauchten die sogenannten Reepschläger mindestens 300 m lange, gerade Bahnen – die Reeperbahnen. Daher der Name.

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F – Freiheit

die Große Freiheit beginnt am Beatles-Platz, direkt daneben findet Ihr die Kleine Freiheit. Der Name der partylaunigen Reeperbahn-Seitenstraßen kommt aus Altonaer Zeiten (siehe D-Dänemark), als beide Straßen zu einer besonderen Wirtschaftszone gehörten, die Händlern eine gewisse Religions- und Gewerbefreiheit ermöglichte. Angesagte Clubs in der Großen Freiheit sind z.B.  Große Freiheit 36, Kaiserkeller und Grünspan.

Die dunklen Seiten der Reeperbahn sieht man besonders im Hellen.
Die dunklen Seiten der Reeperbahn sieht man besonders im Hellen.

G – Geschichte

die etwa 930 m lange Reeperbahn stellte bis zur Aufhebung der Hamburger Torsperre 1860/1861 die Grenze zwischen Altona und St. Pauli dar – so konnten sich hier Gewerbe ansiedeln, die in beiden Städten eigentlich ungebeten waren, die aber dennoch zum Stadtleben dazugehörten. Die Nähe zur Elbe und zu den Landungsbrücken tat ihr übriges: alkohol- und liebeshungrige Seemänner auf Landurlaub brandeten zu Unzähligen in die Stadt und verlangten nach Bedürfnisbefriedigung. So etablierten sich hier munter ein Rotlichtviertel sowie unzähliche Clubs, Kneipen, Bars und Theater. Wer mehr über die Reeperbahn und St. Pauli erfahren möchte, dem sei ein Besuch im St. Pauli Museum empfohlen

Das war’s erst einmal – weiter geht’s nächste Woche mit unserem Bericht zu Peters Hafenfotos!

*Superbude

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