Artist in Residence "Imaginary Patterns" - Dana von Suffrin
Ich bin für fast drei Wochen in die Superbude gezogen, um an meinem neuen Roman zu schreiben - und jeden Tag aufs neue wurde ich gegen 10 oder 11 Uhr vormittags von den Schreien der Elenden erschreckt, die sich auf eine grässliche Karussellfahrt mit der benachbarten Prater-Menschenschleuder eingelassen haben. Ich schreibe also an einer Naturbeschreibung - und die so: Huhuuuuhuuuuu! Ich schreibe über ein Date - und die so: Huhuhilfe! Ich schreibe über einen Streit der Eltern und die so: Waaaahaaa! Das war sehr schön, Schriftsteller haben ja meistens während des Schreibens viele Jahre kein Publikum.
Ich habe die Menschenschleuder dann irgendwann selbst ausprobiert - die erste Nahtoderfahrung meines Lebens. Nach drei Wochen war ich als Münchnerin übrigens trotzdem überzeugt, dass ich einen Wien-Roman schreiben muss. Was für eine fantastische Stadt, was für eine super Superbude, danke für eure Gastfreundschaft!