Zu Besuch bei Bobby&Fritz oder die Geschichte der Currywurst

Liebe Gäste,

Im großen Wohnzimmer der Superbuden versammeln sich viele Kooperationspartner und Stammgäste. Kürzlich unterhielt ich mich mit Tim Koch, der die erste Currywurstkette Deutschlands eröffnet hat, zur Geschichte der Currywurst forscht und immer wieder bei uns einkehrt.

Bobby&Fritz, die erste Currywurst-Fastfoodkette Deutschlands, Laden in Hamburg (Rindermarkthalle)
Bobby&Fritz, eine der ersten Currywurst-Fastfoodketten Deutschlands, Laden in Hamburg (Rindermarkthalle)

Woher kommt eigentlich die Currywurst? Die wohl bekannteste Geschichte besagt, dass die Berlinerin Herta Heuwer am 4.9.1949 die erste Currywurst zubereitet und verkauft hat. Die Idee dazu soll ihr nach eigenen Angaben an einem regnerischen Tag aus Langeweile gekommen sein. Den Wetteraufzeichnungen zufolge war dieser Tag jedoch sonnig, was der Behauptung der Dame etwas Glaubwürdigkeit raubt. Dennoch beansprucht Berlin die Erfindung der Currywurst für sich und setzt ihr sogar mit einem Currywurstmuseum ein Denkmal. Die Hauptstadt hat jedoch Konkurrenten im Currywurst-Streit. Nach dem Roman „Die Entdeckung der Currywurst“ von Uwe Timm soll eine gewisse Lena Brückner bereits 1947 die erste Currywurst in Hamburg am Großneumarkt auf den Markt gebracht haben. Zeitzeugen aus dem Revier wiederum behaupten, dass die Amerikaner im zweiten Weltkrieg den Curryketchup nach Deutschland brachten und im Ruhrgebiet bereits vor 1949 Currywürste über den Tresen gegangen seien (ein Zeitzeuge behauptet gar, dass im Essener Norden ein Currywurstskelett gefunden wurde).

Da das „Wurst-Patent“ von 1949 insbesondere durch die hochoffizielle Wirkung des Museums in Berlin zunächst nicht angezweifelt wurde und sich in den Köpfen verfestigte, geht man logischerweise davon aus, dass im Jahre 2019 das 70-jährige Currywurst-Jubiläum stattfindet. Zu Ehren dieses Anlasses will unser Stammgast Tim Koch ein Currywurst-Lexikon herausbringen und das Wurst-Fachwissen mit Hilfe von tiefgreifenden Recherchen und Zeugenbefragungen erweitern. Nach seinen bisherigen Vermutungen hat das Ruhrgebiet eine echte Chance, Berlin als Entstehungsort des beliebten schnellen Sattmachers abzulösen. Da das Currywurstmuseum in Berlin 2018 schließt, möchte Koch einspringen und ein neues Currywurstmuseum auf dem Gelände des Weltkulturerbes Zeche Zollverein eröffnen. Zudem kämpft er für touristische Autobahn-Hinweisschilder mit dem Titel „Ruhrgebiet – Heimat der Currywurst“. Diese würde er gerne an der A40 sehen – der Ader des Ruhrgebiets. Der Antrag bei der Bezirksregierung Düsseldorf auf die Autobahnausschilderung läuft noch.

Autobahnschild Currywurst
Autobahnschild Currywurst

Nach Gesprächen mit Fachleuten ist Tim Koch überzeugt, dass eine reale Chance auf eine Currywurst-Ausschilderung besteht, sobald es ein Museum dazu im Ruhrgebiet gibt und einige Wurst-Hot Spots gekennzeichnet sind.

Dass nun auch noch das Ruhrgebiet die Erfindung der Currywurst für sich beanspruchen will, führte bereits zu vielen Reaktionen in den verschiedensten Medien. Die WAZ und auch die Berliner BILD-Zeitung berichteten über das Vorhaben aus dem Ruhrgebiet, ihnen die Currywurst „abzuzocken“.

Neben dem Currywurst-Lexikon hat Tim Koch sich in den vergangenen Jahren auch mit der realen Wurst beschäftigt und eine der ersten Currywurst-Fast-Food-Ketten Deutschlands gegründet: Bobby&Fritz. Das Ganze begann in München, wo Koch und sein Team sich sagten: wenn der Laden in München, wo die Currywurstaffinität eher gering ist, gut läuft, dann klappt es überall. Mittlerweile gibt es 37 Einheiten in Deutschland als feste Outlets oder mobil als Foodtruck und -trailer. Wenn Koch und seine Mitarbeiter in Hamburg sind, kehren sie häufig bei uns in den Superbuden ein und arbeiten viel mit dem FC St. Pauli zusammen. Dabei wurde u.a. 2008 auch die super Sauce „Körrisaft“ entwickelt, der damals erste Ketchup eines Bundesligisten.

Feine Hot Dogs von Bobby&Fritz
Feine Hot Dogs von Bobby&Fritz

Neben Currywurst und Pommes gibt es viele weitere sauleckere Food-Klassiker bei Bobby&Fritz. Die Gastronomiemarke steht für 100% Kult-Food und 100% Taste, weshalb alle Fleischprodukte, Saucen & Gewürze nach eigenen Rezepturen hergestellt werden. Wer also neben der Currywurst Lust auf loaded Hot Dogs, Fish & Chips, verschiedene Burger, wie zum Beispiel den Sloppy Bob, Frikadellen mit Krautsalat und die sogenannten „Loaded Schnitzel“ hat, ist hier genau richtig! Loaded bedeutet bei Bobby&Fritz „mit so allem geilen Zeugs beladen“. Die Currywürste gibt es als „Weißer Bobby“ (würzige Rostbratwurst), als „Roter Bobby“ (rote, kräftige Schinkenwurst) und als „Beef Bobby“ (leckere Rindswurst). Ihr findet Bobby&Fritz in Hamburg zum Beispiel in der Rindermarkthalle in der Nähe der Superbude St. Pauli, direkt neben der U-Bahnstation Feldstraße.

Na dann, hin da und guten Appetit!

Eure Superbude

 

 

 

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