Eine Aussicht aus 106 Metern Höhe über der Elbe, 452 Stufen, eine Turmuhr mit einem Durchmesser von 8 Metern und 130 Kilo schweren Zeigern, ein uraltes Gruftgewölbe, gregorianische Gesänge, Orgelmusik, Lesungen und besinnliche Momente im herrlich dekorierten Innenraum der Kirche oder hoch über dem wuseligen Hamburger Großstadtalltag – all dies könnt Ihr in der St. Michaelis Hauptkirche (in Hamburg sagt man Michel) erleben.
Der ehrwürdige, spätbarocke Michel ist von November bis April täglich von 10:00h – 18:00h und von Mai bis Oktober täglich von 09:00h – 20:00h geöffnet. Der Besuch von Turm und Krypta kostet Eintritt; den Kircheninnenraum könnt Ihr umsonst besichtigen. Am besten lauft Ihr von der Superbude St. Pauli aus zu Fuß zum Michel (dabei empfiehlt sich ein Spaziergang durch St. Pauli und über die Reeperbahn), oder Ihr fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln – Parkplätze sind knapp.

Hoch über der Stadt
Beinahe eine Viertelstunde stapft der Besucher die scheinbar nie enden wollenden Treppenstufen empor. Er keucht vorbei an Spuren des verheerenden Brandes im Juli 1906, bei dem eine dunkle Trauerfahne aus schwarzem Rauch der ganzen Stadt den Niedergang des Kirchturms verkündete, der Türmer ums Leben kam und die Feuerwehrleute beinahe von dem herabfallendem Klöppel einer riesigen Kirchenglocke, von brennendem Holz und schmelzendem Metall erschlagen wurden. Erst 1912 konnte der neu gebaute Turm eingeweiht werden.
Wir möchten jedem fitten Michelbesucher eindringlich empfehlen, den Aufzug im 1. Stock nicht zu benutzen und die Treppen zu Fuß zu erklimmen – so erarbeitet man sich die Aussicht auf ein großartiges Panorama und kann die beeindruckenden Innenräume des Kirchturmes in Gänze bewundern.


Die Aussicht auf Hamburg, auf die Elbe, den Hafen, die Landungsbrücken, die Tanzenden Türme, auf St. Pauli und die Elbphilharmonie ist bei jedem Wetter und zu jeder Tageszeit phantastisch und gehört zu einer Reise nach Hamburg dazu. Tagsüber kostet die Turmbesichtigung für Erwachsene 5 € (ermäßigt 4 €); für Kinder von 6 bis 15 Jahren 3,50 € (ermäßigt 2,50 €)
Wer die grandiose Aussicht bei Nacht erleben möchte, kann sich dazu auf der „Nachtmichel“-Homepage informieren. Reservierungen und Vorverkauf sind in den meisten Fällen nicht möglich; an jedem Veranstaltungstag könnt Ihr jedoch am Tor 2 ab 17:30h Eintrittskarten erwerben. Der Nachtmichel ist im März zwischen 18:00h und 21:30h täglich geöffnet und kostet für Kinder und Erwachsene etwa doppelt so viel wie der „Tagmichel“.
Die Kirche von innen
Seit seiner Erbauung um 1648 wurde der Michel dreimal nach Bränden neu erbaut, im zweiten Weltkrieg stark beschädigt und doch wieder errichtet. Man betritt die Kirche unter den Schwingen des bronzenen Erzengels Michael, dem Namenspatron des Hamburger Wahrzeichens. Der dreischiffige Bau ist innen außerordentlich dekorativ, golden, filigran und schwungvoll gestaltet. Der Altar ist 20 Meter hoch und wurde mit edlen Materialien wie Teakholz, Marmor und Mosaikarbeiten gebaut und verziert. Den Raum könnt Ihr kostenlos besichtigen; fotografieren ist außerhalb der Andachtszeiten erlaubt.


Die Krypta
Eine Krypta (von griechisch kryptos, geheim, verborgen) ist ein Gruftgewölbe unterhalb einer Kirche und wird als Aufbewahrungsort für Reliquien und Heiligengräber genutzt. In der Krypta des Michels sind Carl Philipp Emanuel Bach und der Erbauer der Kirche, Ernst Georg Sonnin, begraben. Im 2. Weltkrieg diente das Gewölbe als Luftschutzraum, heute kann es besichtigt werden.
Ein Besuch der Krypta kostet 4 € für Erwachsene (ermäßigt 3 €) und für Kinder von 6 bis 15 Jahren 2,50 € (ermäßigt 1,50 Euro). Wenn Ihr den Michel von oben bis unterirdisch besuchen möchtet, könnt Ihr Turm, Krypta und den Film „Hamburg HiStory“ zusammen anschauen – das kostet für Erwachsene 7 € (ermäßigt 6 €) und für Kinder 4 € (ermäßigt 3 €).
Veranstaltungen
Im Michel finden regelmäßig Messen, Andachten und Veranstaltungen statt. Am kommenden Freitag (3.3.2017, 16:00h) veranstaltet der Literaturkreis des Gemeindehauses beispielsweise eine Lesung aus Heinrich Heines „Deutschland – Ein Wintermärchen“, ein „poetisch-satirischer Appell an die geliebte verlorene Heimat“. Sonntags findet um 10:00h eine Familienmesse statt, um 12 Uhr die Mittagsandacht. Auch in der Krypta gibt es Veranstaltungen: am 9.3. wird hier eine musikalische Vesper mit heiligem Abendmahl gefeiert – ein meditativer Gottesdienst mit gregorianischen Gesängen.
Weitere Termine und Veranstaltungen findet Ihr auf der Homepage des Michels.
Nächste Woche gibt’s hier einen Bericht zu unserem März-Aufstrich im Kitchenclub der Superbuden!
0 Kommentare zu “Der Michel – 452 Stufen und ein super Ausblick”