bunt, fettig, gesund und lecker.

KITCHENCLUB REZEPTE – DIE BESTEN AUFSTRICHE DER SUPERBUDE!

Januar: Rotebeetehirtenkäseestragondip

Liebe Gäste,

es gibt da draußen eine Mixtur aus Weihnachtsfett und neurotischen Neujahrsvorsätzen, die das für die Seele ungesunde postmoderne dickdünn-Wohlstandsojo wild hüpfen und blinken lässt – in meiner Vorstellung mit Sounds unterlegt, die an zwei geloopte, langgezogene Töne aus dem 8-Bit-Repertoire von Monkey Island oder an sehr erschöpfte Jogger erinnern. Als Gegenmittel zu dieser von Quetsch(kom)mode und Magengrummeln begleiteten visuell-auditiven Kakophonie möchte ich Euch bereits in den ersten Jahrestagen freundlich zuraunen: Fett ist gut, dann habt Ihr mehr von Euch und friert weniger. Und: (falls Ihr gerade am Strand seid): if you want to have a beach body, go to the beach and have a body.

In diesem Sinne empfehle ich Euch (mit einigen Schnaks aus dem Kiezkästchen) unseren ersten durchaus fettigen kitchenclub-Knallerdip des Jahres…

Das werdet Ihr für die Zubereitung brauchen:

– 500 g gekochte Rote Bete (Die Rote Bete ist mit der Zuckerrübe und dem Mangold verwandt, lebt zwei Jahre lang und ist dabei meistens tief magentarot, was alles unvorsichtige in ihrer Umgebung unglaublich färbt. Es wurden auch schon weiße und hellgelbe Exemplare der Roten Beete unter der Erde gesichtet. Die vitaminreichen Blätter wirken wie die Knolle entgiftend (übrigens auch gegen Knoblauchgeschmack!) und haben einen hohen Gehalt an Vitamin-B, Kalium, Eisen und Folsäure. Der gemeine Hamburger kennt Rote Beete in Form von Labskaus).

1 Eimer Hirtenkäse, gewürfelt (Falls gerade viele Schafe und Ziegen anwesend sind oder befriedigende finanzielle Mittel, oder ein Bedürfnis nach pikanterem, sämigeren Käse, kann auch Feta, dieses Geschenk der Götter in Salzlache, verwendet werden. Feta wird aus Schafmilch hergestellt, während alles andere was ähnlich aussieht und anders heißt aus Kuhmilch gewonnen wird. Weil Schafe je nach Saison mal mehr, mal weniger Milch abgeben möchten, darf bis zu 30 Prozent Ziegenmilch in originalem Feta enthalten sein. Es gibt natürlich auch eine vegane Variante dieser Geschichte.)

– 2 TL Pfeffer (nicht einatmen!)

– Ca. 1 EL Salz (salzig)

– 1 Bund Estragon (Diese Würzpflanze kann mehrmals im Jahr geerntet werden. Das zarte Anis­aroma der Triebe und Blätter verströmt eine delikate Würze und wird gerne für Saucen, Marinaden, Senfe und Essige verwendet. Estragon gehört neben Petersilie, Schnittlauch und Kerbel zu der klassischen französischen Kräutermischung. Neben den Franzosen schätzten auch die antiken Ägypter und Griechen das Gewürz. Die Ägypter destillierten exzessiv alle Pflanzen die sie ergattern konnten und stellten daraus Parfümöle her, die sie verschiedenen Gottheiten weihten – der Estragon blieb da nicht unbehelligt. Die alten Griechen kannten Estragon als drakos (Schlange, Drache) und behaupteten dass die Pflanze Zauberkraft in sich berge, was damals so lebhaft diskutiert wurde wie heute die Austragung der Olympischen Spiele in Hamburg.

– 1 EL Olivenöl (Olivenöl beinhaltet geringe Dosen eines Zusatzstoffes, der eine mit Ibuprofen vergleichbare entzündungshemmende Wirkung besitzt. Kaltgepresstes Olivenöl galt schon in der Antike als Heilmittel, etwa gegen allerlei Hauterkrankungen äußerlich, oder gegen Entzündungen innerlich.)
– Ca. 1 EL Honig (für diesen Esslöffel mussten 3000 Blüten einzeln besucht und eine Strecke von etwa 120 km zurückgelegt werden).

Honig entsteht, indem Bienen Möpse lausen* oder Blumen trinken, den Trunk nach Hause fliegen, in ihrem Körper verändern, in Waben speichern und dort reifen lassen. Zur Trockung wird der werdende Honig fürsorglich von vielen Flügeln befächert. Schon in der Steinzeit machten unsere Vorfahren und die Vorfahren der Bären Jagd auf das einzige prähistorische Süßungsmittel. Honig war auch die Götterspeise der alten Ägypter; ein Topf der Herrlichkeit kam dem Wert eines Esels gleich.

Honig dient den Bienen als Energielieferant im Winter, damit sie weiter tagein tagaus ihre Flügel in atemberaubender Geschwindigkeit bewegen und/oder im Bienenstock dauerhaft 27 Grad halten können. Eine Bienengruppe ab 5000 Mitgliedern kann diese Temperatur sogar bei -20 Grad aufrechterhalten.

Die Biene ist momentan besonders schutzbedürftig, da sie von Milben und Viren befallen oder von Pestiziden benebelt wird – und das bei einem vom Menschen verursachten knapper werdenden Nahrungsangebot. In Deutschland machten ihnen zusätzlich der warme Herbst und Winter 2015 so sehr zu schaffen, dass bereits ein Drittel aller Bienenvölker gestorben ist. Dies ist beunruhigend, da Bienen für die Bestäubung und damit für die Fortpflanzung vieler Pflanzenarten mitverantwortlich sind. Die Bienen und ihr süßes Erzeugnis verdienen also eine Wertschätzung, die ihnen oft nicht zugetragen wird.

ich schweife ab, liebe Superbudengäste. Hier die Zubereitung:

 So einfach geht’s:

Gießt die Rote Bete ab und fangt den Sud auf.

macht dasselbe mit dem Hirtenkäse; den Sud könnt Ihr allerdings wegspülen.

Mixt Pfeffer, Salz, Öl und Honig mit dem Pürierstab

Häckselt den Estragon mit dem Häcksler klein und vermengt ihn mit den anderen Zutaten.

Fertig!

 

 

Genießt die ersten Tage des neuen Jahres als wären es Eure ersten! Genießt dazu Brot oder gekochte Kartoffeln mit unserem Dip!

Eure Superbude

nächste Woche berichten wir über das Miniatur-Wunderland.

*Anm. d. Red.: hier trat eine Verwechslung auf, die jedoch Gefallen fand und belassen wurde. Eigentlich funktioniert der Satz anders. Wenn Ihr mehr darüber erfahren möchtet, könnt Ihr über Facebook, Email oder über die Blog-Kommentare mit uns Kontakt aufnehmen.

Kategorien Allgemein Essen
Inga Lankenau

Hallo liebe Gäste! Ich bin Inga und arbeite als freie Künstlerin, Illustratorin, Dozentin und als Bloggerin für die zauberschöne Superbude. Auf unserem Superbude-Blog könnt ihr mehr über unsere neuesten Frühstücksaufstrichsrezepte, unsere Lieblingsorte und -Veranstaltungen und über Hamburgerisches und Superbudiges erfahren.

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